In Lenggries seit 1901.

Logo Honorat Raßhofer
Sophie und Honorat Raßhofer
Kobingerhaus

1901 eröffnet Honorat Raßhofer im westlichen Teil des Kobingerhauses ein Spezialgeschäft für Lebensmittel und Tabakwaren. Angeboten werden Kolonialwaren und Landesprodukte. So finden sich in den Regalen neben Mehl, Futtermitteln, Fruchtsäften, Eiern und Butter auch Süd- und Trockenfrüchte, stets frisch gebrannter Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade. Eine große Auswahl vorzüglicher Weiß-, Rot- und Glühweine, Liköre und Zigaretten aller führenden Marken sowie Qualitäts-Zigarren und Tabake sind ebenfalls im Angebot. Seine Frau Sophie ist zu dieser Zeit die einzige Konditormeisterin in Lenggries und betreibt ein Standl mit Konditoreiwaren und Schmalznudeln. 1910 wird gegenüber dem Geschäft in der Flößergasse das Lagerhaus errichtet. Heute lagern dort unsere Weine in einem idealen, naturkühlen Kellerklima ohne energieintensive Klimatisierung.

Gesellige Runde im Garten der Weinstube und Café Raßhofer.

15. August 1926 - Gesellige Runde im Garten des Café & Weinlokal Raßhofer.

Das Geschäftshaus
Inserat der Firma Raßhofer

25. September 1926 - Das Geschäftshaus

Inserat aus »Lenggries im bayrischen Hochlande und seine nächste Umgebung«. Verlag und Druck Josef Eibel, Lenggries 1928.

Lenggries und Brauneck

Aufnahme von Lenggries im Isarwinkel mit Brauneck (undatiert).

Ludwig Raßhofer
Logo Ludwig Raßhofer
Getreidelieferung auf Pferdefuhrwerk
Schaufenster

Getreidelieferung im Winter mit natürlicher Pferdestärke.

Geschäft zur Weihnachtszeit - in der Tür steht: »Schenkt Lebensmittel zu Weihnachten«. Das linke Schaufenster ist ganz den damals innovativen Produkten von Dr. Oetker gewidmet.

Gesellige Runde im Garten

1929 wird der Ostteil (das alte Bauernhaus) abgerissen. Konditor Konrad Raßhofer (1. v. li.) baut es als Wohn- und Geschäftshaus wieder auf. So entsteht die Weinstube und Café Raßhofer mit eingegliedertem Konditoreiladen. Im 1. Stock gibt es auch Gästezimmer für Sommerfrischler. Im Westteil befindet sich weiterhin das Geschäft von Ludwig Raßhofer (3. v. li.).

Abrissarbeiten
Abrissarbeiten

7. Mai 1929 - Beginn der Abbrucharbeiten

7. Mai 1929 - Bauarbeiter anno dazumal

Maurerarbeiten
Bauarbeiten

25. Mai 1929 - Maurerarbeiten

28. Mai 1929 - Die erste Balkenlage

Das Geschäftshaus

Das Geschäftshaus nach dem Umbau.

Der Laden ist damals etwa 50 Quadratmeter groß. Das Innere ist durch eine Ladenbudel vom Verkaufsraum getrennt. Dahinter stehen verschließbare Kästen mit Käse und Salami. Waren, die gekühlt werden müssen, befinden sich im riesigen, rückseitigen Kühlschrank. An der Ecke steht eine zentnerschwere, eiserne Nationalkasse. Es gibt drehbare Bonbonständer mit Köstlichkeiten wie Nüssli, Pfefferminzkugeln, Zitronen- und Orangenschnitten, Himbeeren ...

Unter der Ladentheke auf der Verkäuferseite sind lose auszuwiegende Waren wie Himbeersirup, Öl, Essig, Margarine oder Vierfruchtmarmelade. Die Salzheringe stinken so furchtbar, dass sie im Waschhaus aufbewahrt werden müssen. Die vier verschiedenen Sorten Kaffee werden frisch aus einem verchromten Kaffeeständer in Tüten abgefüllt. Große Schubfächer sind jeweils mit einem Zentner Mehl und Zucker befüllt. Dann gibt es kleinere für Brockensoda, Würfelzucker, Sultaninen, Grieß und alles, was man für die Weihnachtsbäckerei benötigt: Haselnüsse, Mandeln, Kokosflocken, Korinthen und derlei Waren. Grundsätzlich wird alles offen verkauft und in Tüten abgewogen.

Oberhalb der Schubfächer werden auch abgepackte Waren aufbewahrt. In der Zigarettenschublade befinden sich die damals gängigen Marken: Supra, Zuband, Astor, Mori oder Gold Dollar - in Packungen mit nur 5 Stück. Dann gibt es noch einen Senfspender für süßen Senf, natürlich selbst gemacht, und einen halbrunden Weinständer im Verkaufsraum. Die Weinflaschen werden in Leih-Holzkisten geliefert. Das Highlight ist die Mohnmahlmaschine, die von den Kunden selbst bedient wird, natürlich per Hand.

Im "Essigkeller" befinden sich neben dem Gestell für das große Essigfass allerlei Regale. Ein Großteil der Gemüse- und Sauerkrautkonserven sowie der Kaffee-Ersatz werden hier aufbewahrt. Tiefkühlkost gibt es damals noch nicht, auch Importwaren sind eher die Ausnahme. Daher müssen im Herbst große Mengen an Bohnen-, Erbsen-, Mischgemüse- und Gurkenkonserven eingelagert werden, die einen Hauptbestandteil der damaligen Ernährung ausmachen. Im Frühling sind diese dann oft schon vergriffen oder nur noch zu erhöhten Preisen erhältlich.

Kohllieferung
Kohllieferung

Gegenüber dem Laden steht noch heute das Lagerhaus. Damals werden dort die meiste Zeit des Jahres Getreide, Futtermittel, Mehl und verschiedene Salze gelagert. Doch im Herbst kommt das Kraut. Lu Raßhofer erinnert sich:

»Von Ende September bis Ende Oktober wurde das Lagerhaus als "Sauerkrautfabrik" umdisponiert. Dann kamen aus Ismaning die Lastwägen mit hoch aufgerichteten Krautköpfen, die wir dann im ausgeräumten nördlichen Teil des Lagerhauses aufschichteten. Diese Wochen waren "Großkampftage"; sämtliche Aushilfen mussten mithelfen beim Krautschneiden. 500 Zentner Kraut wurden so jedes Jahr verarbeitet. Wir hatten zehn große Fässer, die ca. 12 Zentner fassten, im Keller stehen sowie eine Anzahl kleiner Zentnerfässer. Sie alle mussten vor der Krautsaison eingewässert werden, damit sie dicht wurden. Die wochenlang eingeweichten Fässer am Karl-Pfund-Weg gehörten alle Jahre zum Ortsbild.
Viel Kraut wurde auch frisch geschnitten verkauft. Da kamen die Bauern mit den Ochsen- oder Pferdefuhrwerken. Das frisch geschnittene Kraut wurde in "Bettziachen" gepackt und wie ein Heubündel zugebunden. Einen Traktor hatte damals fast keiner. In großen Zubern wurde das Kraut in den Keller gefahren und mit einem Stampfer eingestampft. Nach einigen Wochen war die Gärung beendet und ich muss sagen, ein besseres Sauerkraut hat es nie wieder gegeben. Ganz Lenggries machte zu dieser Zeit eine "Krautkur".«

Schneeballschlacht im Winter

Schneeballschlacht im Winter vor dem Eingang zum Café & Weinlokal Raßhofer.

Bauarbeiten
Schnee auf dem Lagerhaus

1938 wird das Geschäft umgebaut und unterkellert. Vor allem die Beschaffung der Stahlträger ist im sich aufrüstenden Deutschland schwierig.

Das Dach des Lagerhauses muss unter der Schneelast abgeschaufelt werden, im Hintergrund das Brauneck (undatiert).

Lange Schlange vor dem Geschäft zu Kriegsende

März 1945, kurz vor Kriegsende, die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten liegt in den letzten Zügen. Vor dem Geschäft bildet sich eine lange Schlange. Der Volkssturm versucht den Einlass zu regeln, Lebensmittel sind hart rationiert. Schwangere Frauen durften den Hintereingang benutzen. Findige Lengrieserinnen steckten sich Kissen unter den Mantel, um auch dort eingelassen zu werden.

Am Lenggrieser Bahnhof errichtet Ludwig Raßhofer 1953 ein Lagerhaus mit Gleisanschluss. Vorher erfolgte das Entleeren der Waggons auf dem Abladegleis. Kartoffeln werden zum Beispiel lose angeliefert und anschließend mit Kartoffelgabeln und einer Kippwaage in Zentnersäcke umgeleert: Knochenarbeit unter Zeitdruck. Bis zum Abend müssen die Waggons leer sein, sonst zahlt man Standgeld. Seit September 1924 ist Lenggries an das Bahnnetz angeschlossen.
Das neue Lagerhaus wird auf dem Grund der Deutschen Bundesbahn gebaut. Ein Großteil der Waren (Mehl, Getreide, Futtermittel, Kunstdünger wie Kali und Thomasmehl oder Runkelrüben für die Hirschfütterung im Herbst) wird in Säcken mit der Bahn angeliefert. Der Betrieb des landwirtschaftlichen Lagerhauses wird 1968 eingestellt.

Ludwig "Lu" Raßhofer
Altes Logo Wein & Lukull
Bauarbeiten
Spar-Markt

1970, großer Umbau und Eröffnung des SPAR-Marktes. Es war damals einer der ersten Selbstbedienungsläden.

80-jähriges Jubiläum

Die Zukunft liegt im Lebensmittelhandel, wobei die Waren zunächst über die EDEKA, später dann über die Kathra bezogen werden. 1955 ist die Firma Gründungsmitglied der SPAR-Südbayern. 15 Jahre später erfolgt der große Umbau zum reinen SPAR-Lebensmittelhandel. In den 60er-Jahren werden die Bestellungen noch vorsintflutlich abgewickelt. Lu Raßhofer erinnert sich:

»Was das Bestellwesen und die damit verbundene Logistik angelangt, hatten wir sämtliche Zeitläufte vom Vertreterbesuch, der schriftlichen Ordersatzbestellung bis zur Strichcode-Erfassung alles miterlebt. Bei der SPAR erschien eines Vormittags ein Herr, der im Wohnzimmer die Bestellung mit Kugelschreiber aufnahm. So an die zwei Stunden nahm ein Gespräch schon in Anspruch! Die erste Neuerung dann war ein dicker Ordersatz, der das gesamte Sortiment umfasste. Selbiger musste spätestens Montag früh zur Post gegeben werden. Die nächste Version bestand darin, die Artikelnummern in ein Kastl einzutippen und per Modem wegzuschicken. Das ging zwar schneller, aber der Ordersatz musste deswegen genauso bearbeitet werden. Die neueste Version war dann die Strichcode-Markierung, indem man mit einem Lesestift über den Code fuhr und die Bestellung wiederum über ein Modem wegschickte. Der SPAR Vertreter kam dann nur noch alle vier Wochen, um neue Waren anzupreisen.

Die Lieferung kam jeweils mittwochs mit LKW und 2-Mann-Besatzung. Die Ware schickten wir per Förderband in den Keller, stapelten sie in der Mitte auf und verglichen dann die Lieferung mit den Fahrern. Ein kleiner Ratsch mit einer halben Bier war dabei immer fällig. Heute wäre so eine Zeitverschwendung absolut undenkbar! Gar nicht erbaut waren wir, als die Ware mit Rollcontainern vor die Tür gestellt wurde und der (jetzt single) Fahrer sofort wieder abdampfte. Das Abladen und das in-den-Keller-schicken war dann unsere Arbeit. „Do kenna’s ja glei mi’m Kipper kemma“, meinte ein Lenggrieser SPAR Kollege dazu.

Vor der Zeit mit der SPAR erschienen für jede halbwegs bedeutende Firma extra Vertreter. Wortgewaltig und gut geschult priesen sie ihr Sortiment und ihre Neuigkeiten an. So kam fast jeden Tag ein Handelsvertreter, etwa von Böhme Fettchemie (Pril), von Henkel Waschpulver, Zahnpasta, Jacobs und Dallmayr Kaffee, Zigaretten, Süßwaren, von Kaba bis Effem. Ganz nobel ging es bei Van Houten, einer Kakaofirma aus Holland zu: der Vertreter wurde per Postkarte angekündigt. Selbiger fuhr mit schwarzem Daimler nebst Chauffeur vor und nahm gnädig im noblen Nadelstreifen die Bestellung auf. Von der Firma Piasten kam ein riesiger Verkaufsbus, wo einem dann der Generalvertreter vor Ort die Ware vorlegte. Mit der Zeit wurden all diese Menschen wegrationalisiert und die Sortimente in den Ordersatz verlegt.«

Plakat zur Eröffnung der Vinothek
Offener Weinverkauf im Weinkeller

Plakat zur Eröffnung der Vinothek im Lagerhaus, damals eine Sensation in Lenggries.

Offener Weinverkauf im Keller

Neuer Treffpunkt für Weinfreunde:

Die "Vinothek" in Lenggries

Lenggries ist um eine Attraktion reicher! Am 1. Juli eröffnet der SPAR-Markt Ludwig Raßhofer, Karl-Pfund-Weg 8, Lenggries, im Keller des früheren Lagerhauses einen Verkaufsweinkeller, eine sogenannte „Vinothek“. Wein war schon immer das größte Hobby von Ludwig Raßhofer. Das Sortiment wurde in Laufe der Jahre immer breiter, die Umsätze auf diesem Sektor nahmen laufend zu, so daß das fünf Meter lange Weinregal im SPAR-Markt bald zu bersten drohte. Raßhofer war es überdies schon lange leid, die guten Kreszenzen stehen im zu warmen und zu hellen Ladenregal zu verkaufen. Jede Woche mußten die Flaschen umgelegt werden, damit die Korken nicht austrockneten. Die geräumigen Keller garantieren nun sommers wie winters eine konstante Temperatur. Vom Vorraum mit den Weinfässern gelangt man durch eine herrlich bemalte Tür ins „Allerheiligste“, in den Weinkeller. Dunkel gebeizte Regale und eine Holzdecke geben dem Raum ein gemütliches Flair. In einer Ecke lockt eine Probierecke mit einem Kachelofen

zum Probieren und Diskutieren. Die schmiedeeisernen Lampen leuchten den Wein nicht direkt an und tauchen den Raum in ein ruhiges Halbdunkel. Alles in allem: optimale Voraussetzungen für die Weinlagerung. Mit rund 100 Sorten ist der deutsche Wein am stärksten vertreten. Aus fast allen deutschen Weinanbaugebieten findet man Kreszenzen aller Traubensorten, Qualitäten und Geschmacksrichtungen. Schwerpunkt Qualitätsweine in Literflaschen, viele davon trocken ausgebaut, geeignet für den Alltags-Weintrinker. Für Geschenke bieten sich Spitzen-Prädikatsweine an, darunter mehrere Eisweine, Beeren- und Trockenbeerenauslesen. Raßhofer, der das Weinkenner-Zertifikat des Deutschen Weininstitutes in Mainz erworben hat, kauft bei renommierten Weingütern und Winzergenossenschaften. Schon die Unterbezeichnungen „Cantina di vini“ bzw. „Cave de vin“ bezeichnen die weiteren Schwerpunkte des Unternehmens. Ludwig Raßhofers große Liebe gehört den Weinen der beiden größten Wein-Nachbarländern.

Oft ist er unterwegs in den Weinregionen und -kellern Italiens und Frankreichs, informiert sich aus erster Hand (er spricht beide Sprachen), führt Betriebsbesichtigungen durch und knüpft Geschäftskontakte. Dieses Sortiment lässt keine Wünsche offen, vom einfachen Landwein bis zum „Rothschild“ ist alles vertreten. Auch Liebhaber von Schweizer Weinen kommen auf ihre Kosten. Oberstes Ziel von Ludwig Raßhofer ist es, den Kunden mit preiswerten und guten Weinen zu versorgen, sowie die persönliche Beratung des Weinkenners. Die „Vinothek“ hat die gleichen Geschäftszeiten wie der SPAR-Markt gegenüber. Sollte einmal geschlossen sein, hilft eine Funk-Gegensprechanlage für sofortige Abhilfe. Dem einfallsreichen Unternehmer jedenfalls ist viel Erfolg zu wünschen sowie: Prost — A Votre Santé — Alla Salute!

Tölzer Kurier vom Samstag/Sonntag 17/18. Juli 1982

Schaufenster mit italienischen Produkten

Schaufenster mit italienischen Produkten zum 5-jährigen Jubiläum der Vinothek 1987.

Primeurprobe im Bordeaux
Feinkost- und Fischtheke im Ladengeschäft

Primeurprobe im Bordeaux

Feinkost- und Fischtheke nach dem Umbau des Ladengeschäfts 1993.

Nach der Eröffnung des Weinverkaufskellers im Lagerhaus 1982 folgt aus Platzmangel bereits 1987 der hochwertige Umbau des Obergeschosses. Damit hat die Vinothek auf zwei Etagen einen festen Platz in der Lenggrieser Geschäftswelt gefunden. Das Weinsortiment wird durch zahlreiche Besuche bei Winzerinnen und Winzern in den verschiedenen Weinbaugebieten Europas immer umfangreicher.

Lu Raßhofer dazu: »Allmählich begann sich abzuzeichnen, dass mit dem Lebensmitteleinzelhandel kein Blumentopf mehr zu gewinnen war. Waren wir früher allein mit einigen kleinen Mitbewerbern, so erschienen jetzt die großen Ketten und Discounter auf der Bildfläche. Ich war 7 Jahre lang im Vorstand und Werbeausschuss der SPAR München und immer mehr wurde mir zur Gewissheit, dass Vorstand und Beirat nur noch Marionetten für die Einkaufskonzepte des Konzerns waren. Bei Einkäufen ging es oft bis zu vier Stellen hinter dem Komma – und das bei Auflagen der Industrie, einen Artikel mindestens alle zwei Monate zu bewerben. Der Wein-Einkauf war haarsträubend: Man suchte einen „Château-Wein“ nicht über DM 2-, aber mit schönem Etikett, ganz egal wie er schmeckte! Ich tat mich mit drei Kollegen zusammen, um gemeinsam Weine zu importieren – das reduzierte bei teuren Importen den Lagerdruck. Zudem wechselten die Vorstandsvorsitzenden in immer kürzeren Zeitabständen. Es kriselte bei der Deutschen SPAR. Da über 50 % der Anteile bei der französischen INTERMARCHE-Gruppe lagen, kamen wir als einzige Kette in den Genuss französischer Edelprodukte, was aber von den Kunden nicht angenommen wurde - Hauptsache es war billig! Als die INTERMARCHE ausstieg, war dies der Todesstoß für die Deutsche SPAR, zu deren Gründungsmitgliedern noch meine Eltern gehörten. Bei uns im Laden und in der Vinothek war der Wein inzwischen Hauptumsatzträger geworden. Es konnte nicht Sinn der Sache sein, dass die Vinothek den Lebensmittelladen stützte.«

Stundenlanges Feilschen über die Angebotspreise von Persil und Rama in der SPAR-Handelsvereinigung kann nicht die Zukunft sein. Dieses Geschäft übernehmen sukzessive Abholmärkte und Discounter. Obwohl die Wiedervereinigungseuphorie verklungen und eine Rezession eingetreten ist, folgt 1993 der Ausverkauf des SPAR-Marktes und der Umbau des Ladens zum Wein- und Feinkostgeschäft.

Alte Internetseite
Alte Internetseite

1999 startet unser Online-Shop unter der originellen Domain www.WorldWideWine.de

So sieht es damals auf der Shop-Seite von Guerrieri Rizzardi aus.

Lu Raßhofer und Stefan Berger auf Château Latour-Martillac

Ludwig Raßhofer (li.) und Stefan Berger (re.) zu Besuch bei Valérie Vialard auf Château Latour-Martillac.

Ein neuer Herr über die Schlürfrechte

Lu Raßhofer verabschiedet sich mit einem Straßenfest von seiner Vinothek

Lenggries - Ein feiner Abgang, der bleibt hängen. Und was für Weine gilt, das dürfen auch Weinhändler für sich beanspruchen. Lu Raßhofer wird mit einem Straßenfest im Karl-Pfund-Weg am Samstag, 12. Juli, seine Vinothek und Feinkostgeschäft "Wein & Lukull" an Nachfolger Stefan Berger übergeben (Ausweichtermin 13. Juli, ab 11 Uhr). Neben guten Tropfen und italienischen Spezialitäten wird ab 15 Uhr Lu Raßhofer selber mit der "Second Spring-Jazzband" aufspielen; dazu tritt Jazz-Sängerin Sabine Meiß auf. Landhandel, Sauerkrautfabrik, Kramerladen, schließlich die Vinothek.

Nach über 40 Jahren aktiver Kaufmanns-Tätigkeit hat Raßhofer nun mehr Zeit für seine Hobbys. Der 60-Jährige spielt Saxofon, will Jazz-Workshops besuchen, Bergsteigen und im Winter Skitouren gehen. Auf seinen guten Riecher und Erfahrung müssen die Kunden allerdings nicht ganz verzichten: An Wochenenden und zur Urlaubszeit will Raßhofer weiter mitarbeiten. Ansonsten ist das Feld aber dem 38-jährigen Lenggrieser Stefan Berger überlassen. "Wer hat schon die Chance, sein Hobby zum Beruf zu machen?", freut sich der neue Herr über 500 verschiedene edle Tropfen.

Seit einigen Jahren schon war er an der Auswahl der Weine beteiligt, besuchte wichtige Messen und gab Weinkurse an der VHS Lenggries. "Die Vinothek hat ihre Kapazitäts-Grenzen erreicht", sagt Berger. Im Sortiment werde es also hauptsächlich Umschichtungen geben. "Die besten Schlürfrechte wollen wir uns weiter sichern", verspricht der 38-Jährige. Seine Schwester Anna Steigenberger wird das Feinkostsortiment betreuen.

Tölzer Kurier im Juli 2003 (jac)

Contessa Olimpia Rizzardi und Stefan Berger
Stefan Berger bei Gallina in Lagrimone
Stefan Berger und Valérie Vialard

Ein oft und gerne gesehener Gast in Lenggries: Contessa Olimpia Rizzardi vom Weingut Guerrieri Rizzardi.

Ein Traum aus Prosciutto di Parma: Zu Besuch bei Gallina in Lagrimone.

Wiedersehen nach über 20 Jahren: Valérie Vialard von Château Latour-Martillac.

Stefan Berger auf Château La Mission Haut-Brion

Bordeaux En Primeur 2019: Hier bei Château La Mission Haut-Brion in Pessac-Léognan.

Stefan Berger mit Mario Olivero bei Marchesi Alfieri
Stefan Berger mit Carlo Deltetto

Wieder zu Besuch bei Marchesi Alfieri im Piemont mit dem genialen Kellermeister Mario Olivero.

Carlo Deltetto bei der Weinlese.

Thomas Berger bei der Weinlese
Thomas Berger im Weinkeller
Thomas Berger

Die nächste Generation mit Thomas Berger bei der Weinlese in fränkischen Weinbergen beim renommierten Weingut Juliusspital ...

und bei der Arbeit im Weinkeller der Quinta da Plansel im portugiesischen Alentejo.

Mittlerweile mit B.Sc. in Internationaler Weinwirtschaft der Hochschule Geisenheim University im Rheingau.